t)      Das Supinum

 

Als Supina bezeichnet man 2 undeklinierbare Verbaladjektive.

 

Es gibt das Supinum I und das Supinum II.

 

Zudem wird der im Lateinischen ungebräuchliche Infinitiv Futur Passiv mit dem Supinum I gebildet. Er wird gebildet mit dem Supinum I und der unveränderlichen Partikel „iri“. Die Gesamtkonstruktion ist immer unveränderlich.

 

 

Supinum I

 

Das Supinum I gleicht von der Form her dem PPP, allerdings endet es immer auf „-um“ und steht im Neutrum Singular. Der Perfekt-Passiv-Stamm wird auch Partizipialstamm oder Supinstamm genannt.

 

Neben der Bildung des Infinitiv Futur Passiv wird das Supinum I nach Verben des Bewegens („ire / venire“) und des Schickens („mittere“) benutzt.

Übersetzt wird diese Konstruktion durch einen Infinitiv mit „um … zu

 

Imus spectatum.

Wir gehen, um zuzuschauen.

Venio liberos laudatum.

Ich komme, um die Kinder zu loben.

Venio auxilium rogatum.

Ich komme, um Hilfe zu erbitten.

 

 

Supinum II

 

Das Supinum II wird aus dem Supinum I gebildet, indem das auslautende „–m“ weg gelassen wird. Das Supinum II endet somit immer auf „–u“ und sieht daher aus wie ein Wort der u-Deklination im Ablativ – Nicht verwechseln !!! Das Supinum II kommt nur bei Verben der Wahrnehmung („audire – hören / sentire – spüren / videre – sehen usw.“) sowie bei „dicere - sagen“ und „facere - machen“ vor.

Das Supinum II steht nur zusammen mit Adjektiven der Machbarkeit (leicht / schwierig / möglich) und der Empfindung / Beurteilung (schön / hässlich / angenehm), die im Neutrum Singular stehen. Übersetzt wird das Supinum II ins Deutsche durch einen Infinitiv mit „zu“, wie z.B. „dictu - zu sagen“

 

Hoc est facile dictu.

Das ist einfach zu sagen.

Hoc est Iucundum cognotu.

Das ist angenehm zu erfahren.

Hoc est incredibile auditu.

Das ist unglaublich zu hören.